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Bedeutung der Wälder Wie Bäume das Klima schützen können

Von dpa | 02.10.2022, 07:00 Uhr

Bäume sind lebenswichtig: Sie nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf und bieten Tieren einen Lebensraum. Auf vielen Flächen könnten neue Bäume gepflanzt werden. Aber nicht überall auf der Welt sind Aufforstungen sinnvoll.

Eine grüne Mauer zum Schutz vor Wüstensand

Wenn sich Wüsten immer weiter ausbreiten, bedroht das auch die Menschen in den Städten. Davon war die Hauptstadt des Landes China betroffen. Regelmäßig wurde Peking von Sandstürmen heimgesucht. Um das Vorrücken der Wüste Gobi aufzuhalten, startete man in China vor mehr als 40 Jahren ein Projekt: Eine grüne Mauer sollte entstehen.

Ein erfolgreiches Projekt mit kleinen Problemen

Dazu wurden auf einer riesigen Fläche Millionen Büsche und Bäume gepflanzt. Das Projekt hatte Erfolg, die Sandstürme wurden weniger. „Es ist aber auch sehr viel schief gegangen“, sagt Martin Herold. Denn es ist sehr aufwendig, eine Wüste zu begrünen. Außerdem bestehen die neuen Wälder aus Monokulturen. Das heißt, es wächst dort vor allem nur eine Baumart. Dadurch ist der Wald anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Drei Gründe, warum Bäume wichtig sind

Martin Herold hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen untersucht, was geschieht, wenn man Wälder wiederaufforstet:

1) Bäume nehmen das klimaschädliche Gas Kohlendioxid aus der Luft auf. Je weniger Kohlendioxid in der Luft ist, desto weniger erwärmt sich die Erde. Wälder helfen also dabei, unser Klima zu schützen.

2) „Bäume sind wichtig für die Biodiversität“, erklärt Martin Herold. Das bedeutet, dass in Wäldern viele verschiedene Tierarten einen Lebensraum finden.

3) Bäume sind wahnsinnig wichtig für den Wasserkreislauf. Bäume verdunsten über ihre Blätter viel Wasser. Dieses steigt in die Luft auf. Anderswo kommt es als Regen wieder herunter.

Forschung mit Satellitenbildern

Die Forschenden nutzen auch Satellitenbilder. Darüber können sie sehen, wo es überall Wald gibt und wie es den Bäumen dort geht. Außerdem haben sie errechnet, an welchen Orten überall Wald wachsen könnte. Dabei kamen sie auf eine Fläche von etwa 9 Millionen Quadratkilometer. Das ist etwa so groß wie das Land USA.

Bäume pflanzen macht nicht überall Sinn

„Man kann aber nicht einfach so irgendwo Wald wachsen lassen“, räumt der Fachmann ein. „Es ist sehr aufwendig und man muss genau überlegen, wo es Sinn macht“. In einigen Gegenden könnte die Wiederaufforstung sogar zu neuen Problemen führen.

Zum Beispiel in bestimmten Gegenden in Afrika, wo das Wasser ohnehin knapp ist. Es reicht gerade so für die Versorgung der Menschen. Zusätzliche Bäume kann man dort nicht wässern. „Außerdem würden diese Gegenden vermutlich kaum von dem Wald profitieren“, sagt Martin Herold weiter. „Die Bäume verdunsten zwar mehr Wasser, aber der Regen geht ganz woanders nieder“. Darum schauen die Wissenschaftler, wo es für die Menschen besonders sinnvoll ist, neue Bäume zu pflanzen.

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