In einem offenen Brief an die Regierung sprechen sich Prominente gegen eine Verschärfung der Asyl-Politik aus. Statt versprochener Verbesserungen wolle die Bundesregierung „nun den massivsten EU-Asylrechtsverschärfungen jemals“ zustimmen.
Schauspieler, Musiker und andere Prominente haben sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung gegen eine Verschärfung der Asyl-Politik gewandt. In dem Schreiben, über das der „Spiegel“ zuerst berichtete, heißt es unter anderem, „wir sehen, dass die Migrationspolitik sich in einem Wettstreit der Unwürdigkeit verirrt. Wir sehen zugleich, dass der Populismus auch in Deutschland die Oberhand gewinnt, und Lösungen im Sinne und Dienste einer universell gültigen Menschlichkeit auf der Strecke bleiben“.
Die Regierung wird dafür kritisiert, statt versprochener Verbesserungen „nun den massivsten EU-Asylrechtsverschärfungen jemals“ zustimmen zu wollen. Hintergrund ist die derzeit in der EU diskutierte Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS). Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob es Vorprüfungen von Asylanträgen schon an den europäischen Außengrenzen geben soll.

Gerichtet ist der auf der Internetseite der Organisation „LeaveNoOneBehind“ (etwa: Lass niemanden zurück) veröffentlichte Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, Innenministerin Nancy Faeser, Außenministerin Annalena Baerbock und Justizminister Marco Buschmann. Die Organisation unterstützt nach eigenen Angaben „Menschen auf der Flucht und Initiativen, die das ebenfalls tun“.
Als Unterzeichner werden unter anderem Herbert Grönemeyer, die Bands Kraftklub und Revolverheld, die Schauspieler Katja Riemann und Benno Fürmann sowie prominente Moderatorinnen und Moderatoren wie Klaas Heufer-Umlauf und Ruth Moschner aufgelistet.