Der Brand auf der Lürssen Werft in Bremen war der größte Einsatz für die Feuerwehr in der Nachkriegszeit. Doch die Ursache des Feuers, das Mitte September in einem Schwimmdock und einer Jacht ausgebrochen war, ist weiterhin unklar.
Der Großbrand war am Freitagmorgen, 14. September 2018, im Schwimmdock und auf einer darin liegenden Jacht ausgebrochen. Erst am Sonntag, 16. September, gelang es der Feuerwehr Bremen, das Feuer zu löschen. 900 Kräfte aus Bremen sowie aus umliegenden Gemeinden und Landkreisen waren in wechselnden Schichten an dem Einsatz beteiligt. 200 Feuerwehrleute waren immer gleichzeitig im Einsatz. Laut Feuerwehr Bremen war das der größte Einsatz der Nachkriegszeit. „Es war ein einziges Inferno“, beschrieb Innensenator Ulrich Mäurer den Brand auf einer Pressekonferenz. (Weiterlesen: Einsatzkräfte aus Ganderkesee und Hude in Lürssen-Werft)
Das Feuer auf der Jacht hatte die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt. Neben vielen brennbaren Materialien waren die kleinen, bei einem Brand schwer erreichbaren Räume ein Problem. Außerdem war das Schiff aus Metall, das eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat. Die Hitze des Feuers erreichte bis zu 400 Grad.
Wie geht es nach dem Großbrand auf der Lürssen Werft weiter?
Wie ist der Stand der Dinge knapp zwei Monate später? Es wird weiter ermittelt, heißt es auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Bremen und seitens der Lürssen Werft. Auch die Aufräumarbeiten gehen weiter, erklärte der Sprecher der Werft, Oliver Grün. (Weiterlesen: Ermittlungen nach Brand in Bremer Werft dauern Wochen)
Über die Schadenshöhe des Feuers herrscht Unklarheit. Wie es mit der Arbeit auf der Werft im Bremer Stadtteil Vegesack weitergeht – unklar. Welches Schiff vom Brand betroffen war, darüber gibt es nur unbestätigte Gerüchte. Auch die Gerüchte, dass die Papenburger Meyer Werft nach dem Brand Hallen an die Lürssen Werft vermietet haben soll, um dort zu produzieren, sind nicht bestätigt.
Die Geschichte der Lürssen Werft
Die Lürssen Werft wurde im Juni 1875 von Friedrich Lürßen als Bootsbauwerkstatt in Aumund (Gemeinde in Bremen-Vegesack) gegründet. Schnell spezialisierte sich die Werkstatt auf Motorboote. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs baute die Werft Schnellboote für militärische Zwecke.
Seit 1952 heißt das Unternehmen Lürssen Werft, seit 1988 ist die Werft auch für den Bau von Mega-Jachten bekannt. Der Hauptsitz befindet sich nach wie vor in Bremen-Vegesack, die Werft unterhält weitere Niederlassungen bei Rendsburg, Wilhelmshaven sowie in Wolgast (Peene-Werft). Die Lürssen Werft baut weiterhin Kriegsschiffe für das Militär, zum Beispiel die Fregatte Nordrhein-Westfalen für die deutsche Marine.
Rüstungsexportstopp bedroht Arbeitsplätze
Die Werft baut aber nicht nur Militärschiffe für Deutschland, sondern auch für andere Länder: So gefährdet der Rüstungsexportstopp der Bundesregierung für Saudi-Arabien Arbeitsplätze auf der Werft in Wolgast. Das Unternehmen produziert nach eigenen Angaben Küstenwachboote für Saudi-Arabien. Ein Teil des Auftrags soll auch bereits ausgeliefert sein. Wie es auf der Werft in Wolgast nach dem Rüstungsexportstopp weitergeht, ist zurzeit unklar. (Weiterlesen: Exportstopp für Saudi-Arabien: Hunderte Jobs gefährdet)