
Berufsschüler der BBS II und Jugendliche aus den Delme-Werkstätten stellen am 3. Mai gemeinsame Bilder in der Städtischen Galerie Delmenhorst aus. Das Motto: „Schatten und Träume“.
Am Mittwoch, 3. Mai 2017, ab 11 Uhr ist die Städtische Galerie Delmenhorst nach Mitteilung von Studienrat Markus Weise
zum ersten Mal Ausstellungsort eines langjährigen Kooperationsprojekts:
Schüler der BBS II und Mitarbeiter der Delme-Werkstätten
nehmen die Remise für einen Tag mit ihren gemeinsam gestalteten
Bildern in Beschlag und laden die Öffentlichkeit zum Betrachten und offenen Austausch
ein.
Eintritt ist kostenfrei
Um 11 Uhr begrüßt den Angaben zufolge Galerie-Chefin Dr. Annett Reckert die Besucher und
anschließend spricht BBS-Schulleiter Ulrich Droste. Nach einem
Ausstellungsrundgang besteht außerdem die Möglichkeit, mit den jugendlichen
Projektteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Dazu werden laut Weise Fingerfood und Getränke durch die Schülerfirma der BBS II
gereicht. Für eine stimmige musikalische Untermalung sorgt die Schülerband.
Der Eintritt ist kostenlos.
Zugang zum Inneren ermöglichen
Weise weiter: „Das Formulieren der eigenen Gedanken und Gefühle stellt jeden Menschen
vor vielfältige Schwierigkeiten: Wie ermögliche ich anderen Menschen
einen Zugang zu meinem Inneren, um mich wirklich verstanden zu
fühlen?
Gabriele Kohlwey, Lehrerin für die Fachpraxis Pflege an der BBS II, entschied
sich auch in diesem Jahr, den direkten Kontakt zwischen den Auszubildenden
und Menschen mit Behinderung zu ermöglichen. Sie sieht die
Chance eines Kennenlernens auf Augenhöhe im Rahmen von gemeinsam
ausgeführten Projekten, um Berührungsängste abzubauen und gegenseitiges
Verständnis zu fördern. Die Projekte der letzten Jahre umfassen unter anderem
Theaterstücke und Musicals.
Schattenrisse als Grundlage
Bei einem Kreisgespräch ihres aktuellen Kurses mit dem Schwerpunkt
„Menschen mit Unterstützungsbedarf begleiten und ihnen assistieren“ ergab
sich die Idee Schattenrisse als Grundlage zu verwenden: Durch die
Erfassung der Silhouetten entstanden Bildräume, die im nächsten Schritt
mit den Gefühlen und Gedanken der Teilnehmenden gefüllt wurden. Ausgangsbasis
waren dabei intensive Gespräche, bei denen nach Angaben
der ProjektteilnehmerInnen überraschend viele Gemeinsamkeiten und
ähnliche Weltwahrnehmung festgestellt wurden.
15 inklusive ZweierteamsEs arbeiteten insgesamt 15 inklusive Zweierteams an drei Terminen mit
Acrylfarben und Collagematerialen. Es wurde vor allem mit ausdrucksvollen
Farben und Kontrasten experimentiert, aber es haben auch einige
Schriftzüge und Pailletten ihren Weg auf die Werke gefunden.
Auf diese Weise entstanden 31 Bilder, die als Begegnungs- und Austauschmomente
konzipiert sind und den Dialog auf Bildebene fortführen.
Der Titel der Ausstellung verweist auf einen Grundgedanken von Inklusion:
Das Wahrnehmen von Gemeinsamkeiten statt Unterschieden. Das Berücksichtigen
der individuellen Andersartigkeit eines jeden Menschen –
gleichberechtigt und selbstbestimmt.
Besondere Höhen der Leinwände
Die Ausstellung kurierte Wiebke Rolfs, Kunstpädagogikstudentin an der
Universität Bremen. Um den inklusiven Anspruch auch im Ausstellungsraum
erlebbar zu machen, entschied sie sich für Hängehöhen der Leinwände,
die mit den gewohnten Sehgewohnheiten brechen. Zusätzlich
wird es variierende Sitz- und Lehnmöglichkeiten geben.“