„Evolution – 110 Jahre Circus Krone“: Unter diesem Motto kommt der Zirkus vom 24. bis 29 September nach Der Kartenverkauf läuft bereits. Mit dabei sind auch zahlreiche Nummern mit Wildtieren. Tierschützer planen bereits eine Mahnwache auf den Graftwiesen.
54 Artisten, Tierlehrer und Clowns aus zwölf Nationen und fünf Kontinenten wirken im Programm „Evolution“ mit. Allein für Kostüme, Licht und Musik wurden laut Informationen des Zirkus mehr als 500.000 Euro investiert. Mehrere Nummern des Programms wurden beim Zirkusfestival in Monte Carlo mit Preisen ausgezeichnet. Dazu gehört unter anderem „Crazy Wilson“ aus Kolumbien. Er zeigt auf dem „Fliegenden Motorrad“, einem rotierenden Riesenrad, spektakuläre Akrobatik. Höhepunkt ist laut Ankündigung der Salto Mortale auf dem Außenrad in zehn Metern Höhe.
Clown steht seit 40 Jahren in der Manege
Als „Legende des Lachens“ wird dagegen der italienische Clown Fumagalli beworben. Gemeinsam mit seinem Bruder Daris steht er bereits seit mehr als 40 Jahren in der Manege. Aus der Mongolei stammt dagegen die zwölfköpfige Truppe Khadgaa, die bei einer Strongman-Kür Gewichte von bis zu 150 Kilo stemmt – und dabei mongolischen Rap präsentiert. Daneben treten zahlreiche Tierdompteure auf, wie Jana Mandana, die Pferdedressur und gemeinsam mit James Puydebois Elefanten zeigt, oder Petra und Roland Duss, die Comedy mit vier Seelöwen und einem Terrier präsentieren. Sogar ein Nashorn gibt es zu sehen.
Karten sind bereits erhältlich
Karten für den Zirkus gibt es unter Telefon (01805) 247287 (14 ct/min) und bei CTS Eventim Vorverkaufsstellen. Die Kartenpreise betragen 15 bis 40 Euro. Die Vorstellungen finden jeweils um 15 und 19 Uhr sowie sonntags um 11 und 15 Uhr statt. Am Dienstag, 29. September, gibt es nur eine Vorstellung um 15 Uhr.
Aktionsbündnis plant Mahnwache gegen Wildtierhaltung
Die Zirkus-Gegner befinden sich bereits in der Vorbereitung: „Die Aktionsgruppe ‚Nein zu Zirkussen mit Wildtieren in Delmenhorst‘ plant in Zusammenarbeit mit AnimalsUnited eine Mahnwache vorm Zirkus Krone“, teilt Melanie Hafemann von AnimalsUnited auf dk-Anfrage mit. Außerdem will die Aktionsgruppe die Bürger im September mit zwei Infoständen in der Delmenhorster Innenstadt über das Thema Wildtiere im Zirkus aufklären, berichtet Hafemann. Die Gruppe hatte sich im Frühjahr vor dem Gastspiel des Zirkus Knie gegründet. Mehr als 100 Teilnehmer zählte die Mahnwache im Mai.
Wildtierverbot auch in der Politik ein Thema
Damals war auch die politische Debatte um ein Auftrittsverbot für Zirkusse mit Wildtieren auf städtischen Flächen wieder aufgeflammt. Einen entsprechenden Antrag hatte Marlis Düßmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, im April gestellt. Thematisch ist dieser im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten angesiedelt. Dieser tagt allerdings erst wieder im November.
Erster Ratsbeschluss war nicht gültig
Bereits 2012 hatte der Rat ein Zulassungsverbot für Zirkusse mit Wildtieren beschlossen. Dies musste aber bereits 2013 wieder rückgängig gemacht werden, da der Beschluss von der Kommunalaufsicht nicht akzeptiert wurde. „Die Verwaltung hat das Argument angebracht, dass das Gelände einer Bundessatzung unterliegt“, erklärt Düßmann. Im Gegensatz zum damaligen Beschluss habe sie deshalb jetzt eine Satzungsänderung beantragt. Außerdem hofft sie, dass sich die Haltung auch auf Bundesebene ändert: „Ich denke, langfristig muss und wird auch etwas im Bund passieren.“