
Als ein Delmenhorster Paar Wertgegenstände aus der Wohnung des Ex-Freundes holen wollte, eskalierte die Situation. Der Mann wurde aus der eigenen Wohnung geprügelt. Dafür muss der Angreifer ins Gefängnis.
Als ein heute 21-Jähriger auf den ehemaligen Partner seiner Freundin traf, knallte es. Der Mann schlug seinen Vorgänger so stark zusammen, dass dieser aus seiner eigenen Wohnung flüchtete. Für die Gewalttat und den Diebstahl von Fernseher, Spielkonsole, Geldbörse mit 15 Euro in bar, einer Bankkarte und einem Handy (das im Treppenhaus verloren ging) aus der Wohnung des Opfers verurteilte ihn jetzt das Amtsgericht zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis.
Tat in Düsternort
Zugetragen hatte sich der Fall an einem Abend im vergangenen März im Stadtteil Düsternort. Der 21-Jährige hatte nach Überzeugung des Gerichts mit seiner Freundin einen gemeinsamen Plan entwickelt, wohl angeblich ihre Sachen aus der Wohnung des Ex zu holen. Doch der sah die Eigentumsverhältnisse anders und machte erstmal nicht auf, als beide vor seiner Wohnungstür standen.
Tür eingetreten
Das half nichts: Der Angeklagte trat die Tür ein, stürzte sich direkt auf seinen Vorgänger, schlug und trat ihn so hart, dass der noch zwei Monate danach unter den Verletzungen litt und seine Wohnung lange aus Angst nicht betreten wollte.
Weiterer Täter verurteilt
Auf der Flucht musste sich der Wohnungsinhaber unten auch noch Beschimpfungen eines wartenden weiteren „Umzugshelfers“ anhören (der laut Gericht eingeweiht war und wegen Beihilfe zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt wurde). Die Ex-Freundin des Opfers und ihr Neuer räumten inzwischen die Sachen aus der Wohnung.
Paar ist mittlerweile getrennt
Der Angeklagte war erst im Sommer in Bremen wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer zweijährigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Das neue Urteil wegen gemeinschaftlichen Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung – diesmal nach Erwachsenenrecht – bringt ihn in den Knast. Eine Tat für eine Frau, mit der er übrigens nicht mehr zusammen ist.
Frau seltsamerweise nicht angeklagt
Die Frau selber wurde nicht von der Staatsanwaltschaft angeklagt, was übrigens auch beim zuständigen Gericht für Verwunderung sorgte.