Der Ganderkeseer Haushalt für 2016 ist laut Verwaltung ausgeglichen. Größter Posten sind die Aufwendungen fürs Personal. Die Kosten sind um 4,76 Prozent gestiegen.
Als „unspektakulär und im Ergebnishaushalt grundsolide“ hat Bürgermeisterin Alice Gerken-Klaas am Mittwoch den Haushaltsplan 2016 bezeichnet. Insgesamt gebe es einen ausgeglichenen Etat, im Ergebnishaushalt laut Matthias Meyer, Fachdienstleiter Finanzen und Personal, rein rechnerisch sogar einen Überschuss von rund 100.000 Euro.
Hohe Investitionen
Dennoch müsse man bei einigen geplanten Großprojekten, die zum Teil in den Jahren 2017 und 2018 weitergeführt werden, Prioritäten setzen und die finanzielle Entwicklung in den kommenden Jahren im Blick behalten, „um sicher durch den Haushalt zu kommen“, so die Bürgermeisterin. Zu den großen Projekten im nächsten Jahr zählt laut Verwaltung der Neubau einer Kindertagesstätte im südlichen Gemeindegebiet, die im nächsten Jahr mit 350.000 Euro zu Buche schlagen soll (705.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung für 2017). Außerdem soll in das Kinderhaus Montessori investiert werden, wo eine Krippe geplant ist. Gesamtkosten: 505.500 Euro. Es soll aber einen Zuschuss in Höhe von 226.500 geben.
Viel Geld für Brückenbau
Ein ganz heftiger Brocken ist auch die Delmebrücke im Zuge der Wiggersloher Straße. Eine Erneuerung würde rund 580.000 Euro kosten.
Geschätzte Kosten bei Markt-Umgestaltung
Höhere Investitionen sind laut Haushaltsplan auch für die Umgestaltung des Neuen Marktplatzes vorgesehen – geschätzte 400.000 Euro für 2016 und noch einmal als Verpflichtungsermächtigung für 2017. Das Thema Freibadsanierung steht erst 2017 und 2018 auf dem Plan, dann aber jeweils mit zwei Millionen Euro. Nach Angaben der Verwaltung ist für 2016 eine Kreditermächtigung in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro vorgesehen.
Weniger Schulden zum Jahresende
Zum Ende dieses Jahres rechnet Fachdienstleiter Meyer mit Schulden in Höhe von 10,9 Millionen (2014: 11,7 Millionen), zum Ende des nächsten Jahren mit 10,4 Millionen Euro. Beim Thema Verschuldung werden sich aber noch erhebliche Veränderungen ergeben, wenn über einen zweiten Nachtragshaushalt der Rathauskauf finanziert werden soll.
Mehreinnahmen bei Gewerbesteuer
Laut Rainer Lange, Erster Gemeinderat, weist der Ansatz für die Gewerbesteuer für 2016 eine Mehreinnahme von 310.000 Euro (insgesamt 8,3 Millionen Euro) und der Anteil an der Einkommensteuer ein Plus von rund 700.000 Euro (insgesamt 13,8 Millionen Euro) aus.
Hohe Personalkosten
Dagegen steht ein Minus von 370.000 Euro (insgesamt 6,6 Millionen Euro) bei den Schlüsselzuweisungen. Und auch der Ansatz für die Umlage an den Landkreis erhöht sich um 275.000 auf insgesamt 11,8 Millionen Euro. Stark angestiegen sind ebenfalls die Aufwendungen für Personal: um 4,76 Prozent auf 15,3 Millionen Euro.
Plus beim SaunaHuus
Erfreuliches gibt es dagegen aus dem SaunaHuus. Für 2016 ist ein Plus von 64.200 Euro ausgewiesen. Außerdem positiv: Beim Thema Flüchtlingsunterbringung entstehen der Gemeinde derzeit noch keine zusätzlichen Kosten. „Das ist aber eine Momentaufnahme“, so Lange.