Was haben eine Pilz-Pizza und die Champions League gemeinsam? Eigentlich nichts - bis ein Gießener Pizzahersteller sein Tiefkühlprodukt „Champignons League“ nennt. Die Europäische Fußball-Union hat den Hersteller aufgefordert, die Markenanmeldung zurückzuziehen - und gibt einen Tag später schon nach.
Was als spaßiges Wortspiel gemeint war, hätte den Unternehmer Shademan Souri unter Umständen viel Geld kosten können. Denn der Name gleicht sehr der Fußball-Champions-League, mit der die UEFA Jahr für Jahr mehrere Hundert Millionen Euro verdient. Souris Unternehmen veröffentlichte ein entsprechendes Anwaltsschreiben bei Instagram.
Pizza-Hersteller zeigt sich gelassen
Wie in solchen Fällen üblich, „werden unsere Anwälte für Markenzeichen dem kommerziellen Unternehmen schreiben und es höflich darum bitten, ihr Markenzeichen zurückzuziehen“, teilte die UEFA am Montagabend mit. Es handele sich um ein bedeutendes kommerzielles Unternehmen und nicht einfach um eine einzelne kleine Pizzeria, wird in dem Statement betont.
Keine 24 Stunden später lenkt die UEFA ein. „Die UEFA Champions League kann glücklich neben dieser köstlich klingenden Pizza leben“, versicherte die Europäische Fußball-Union am Dienstag. Bei diesem Vorgang scheine ein „übereifriger“ lokaler Marken-Manager wohl etwas zu „voreilig“ gehandelt zu haben.
Auf Instagram gab sich der 30-jährige Souri angesichts der drohenden Klage gelassen: „Ich fühle mich geehrt! Als ein Kind des Fußballs! Eine Anzeige von der UEFA?“ Es habe ihm und seinem Team nur gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg seien. Ursprünglich hatte Souri die Tiefkühlpizza nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus der Not heraus entwickelt - weil er seine Pizzeria im März 2020 pandemiebedingt schließen musste.