Fußball-Bezirksligist SV Tur Abdin gewinnt auch bei Blau-Weiß Bümmerstede und jubelt über Rang drei.
Am späten Samstagabend haben sie beim SV Tur Abdin offenbar doch mal kurz auf die Tabelle der Fußball-Bezirksliga geschaut. Das 3:1 (2:1) bei Blau-Weiß Bümmerstede war da schon einige Stunden her, aber noch aktuell genug, um auf der Facebookseite noch schnell ein Bild des aktuellen Tableaus zu veröffentlichen – auf Platz drei als Momentaufnahme waren die Delmenhorster zurecht stolz.
Wahrscheinlich auch weil der hervorragende Saisonstart so unerwartet kommt. So ganz genau kann selbst Christian Kaya nicht sagen, warum er als Trainerneuling mit einem Beinahe-Absteiger nach sehr mäßiger Vorbereitung nun schon das vierte von fünf Ligaspielen gewonnen hat. „Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, hätte ich das kaum geglaubt“, sagt er. „Im Moment läuft es.“
Starke Anfangsphase
Was im Oldenburger Süden vor allem in der ersten Hälfte zu sehen war. Die Gäste waren bei den ebenfalls gut gestarteten Bümmerstedern zunächst deutlich überlegen und vor dem Tor effektiv. Manuel Celik traf in der zehnten Minute aus dem Strafraum heraus, nachdem Ninos Yousef ihn nach einem Sololauf bedient hatte; in der 23. Minute staubte dann Can Blümel zum 2:0 ab, nachdem Blau-Weiß-Schlussmann Heini Thormann den Schuss von Andreas Lorer hatte abprallen lassen. „Die erste halbe Stunde war das Beste, was ich in dieser Saison gesehen haben“, fand Kaya.
Celik trifft doppelt
Das Anschlusstor durch Nico Reiners in der 42. Minute brach aber den Rhythmus, danach musste Tur Abdin vom Spiel- in den Kämpfer-Modus umschalten. In der zweiten Hälfte stand Bümmerstede mehrfach dicht vor Ausgleich, Tur Abdin nutzte den Raum gegen offensive Platzherren nicht konsequent. Erst in der 88. Minute beruhigte Manuel Celik die Nerven der Gäste, sein 16-Meter-Schlenzer schlug zum 3:1 unter der Latte ein. „Wir standen schon unter Druck. Aber ich sehe es als Qualität von uns, dass wir uns in solchen Spielen inzwischen durchbeißen“, sagt Kaya und freut sich über die Effizienz vor dem Tor – eine alte Problemzone bei Tur Abdin. So stehen die Aramäer schon nach fünf Spieltagen bei zwölf Punkten, dafür hatten sie in der Vorsaison elf Partien gebraucht.